Karlsruher Gespräche 2010
Marian Hajduk
Referent
ist Journalist in München und arbeitet seit sechs Jahren als freier Autor für verschiedene Medienvertreter. 2003 begann er sein Studium der Politikwissenschaft, Germanistik und Kommunikationswissenschaft an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Nach dem Erlernen des journalistischen Handwerkszeugs bei der „Abendzeitung“ verfasste er bereits nach wenigen Wochen die ersten Titelgeschichten für das Münchner Blatt und hatte einige freie journalistische Engagements. Seine Schwerpunktthemen in dieser Zeit bestanden aus Politik, Jugendkultur sowie investigativer aktueller Berichterstattung und Reportage. Zwischen 2005 und 2007 verfasste er für die Wochenzeitung „Hallo München“ zudem eine satirisch-humoristische Kolumne zum aktuellen regionalen, nationalen und internationalen Zeitgeschehen. Seine Abschlussarbeit im Fachbereich Politische Philosophie an der Münchner LMU behandelte das Thema „Religion in der postsäkularen Demokratie“. Nach seinem Abschluss als Magister Artium im März 2009 nahm er im darauffolgenden Monat sein erstes hauptberuflich-journalistisches Engagement bei der DOK-HAUS FILM München auf. Seine Vorliebe für sorgfältig recherchierte gesellschaftlich relevante Reportagen in Kombination mit ihrer kreativen Konzeptionierung führte Hajduk zum Dokumentarfilm. Er arbeitete an verschiedenen Projekten, wie „Kunst unter Lebensgefahr“. Unter anderem ist er Koautor eines Filmportraits über den italienischen Schriftsteller Roberto Saviano, den er 2009 persönlich kennenlernen durfte.
Das ZAK hat Marian Hajduk gebeten, folgende Frage zu beantworten:
Globalisierung ermöglicht eine zunehmende Ausweitung der Organisierten Kriminalität. Was kann auf lokaler Ebene dagegen unternommen werden?
Ich möchte diese Frage gern in aller Kürze mit den Worten Roberto Savianos beantworten, der sich ja mit genau diesem Phänomen - Organisierter Kriminalität in ihrer individuellen Ausprägung auf einer sehr speziellen lokalen Ebene - auseinandersetzt. Natürlich muss man beachten, dass die Region Neapel, ähnlich wie Kalabrien oder Sizilien, im Vergleich zu den meisten übrigen Gegenden Europas wohl eine Ausnahme darstellt. Saviano sagt: "In einer Gegend, in der das Organisierte Verbrechen von der Hälfte der Bevölkerung unterstützt wird, kann es von der Politik, Richtern oder Polizisten allein nicht bekämpft werden. Es wird sich erst etwas ändern, wenn in der gesamten Bevölkerung ein neues Bewusstsein, eine gemeinsame Stimmung gegen die Mafia, gegen die Camorra entsteht."