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© Stadt Karlsruhe

ARTE-Filmnacht @EFFEKTE 

ZAK in der Reihe Wissenschaftsdienstage 2022/23

Dienstag, 5. Juli 2022, 18 Uhr (Eintritt frei)
ZKM │ Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Medientheater, Lorenzstr. 19

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Videoaufzeichnung der Diskussion

Im Sommer 2022 startet erneut die Reihe der EFFEKTE-Wissenschaftsdienstage, bei der wissenschaftliche Themen einmal im Monat unterhaltsam und verständlich von Karlsruher Wissenschaftseinrichtungen vorgestellt werden. Die vom Wissenschaftsbüro der Stadt Karlsruhe koordinierte Reihe befasst sich mit Themen, die uns alle betreffen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler laden dazu ein, mit in ihre Forschungswelt einzutauchen und dabei mit ihnen und anderen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen – unabhängig vom eigenen Vorwissen. Das ZAK ist seit Beginn von EFFEKTE Kooperationspartner und organisiert auch 2022 wieder einen Abend der Reihe, diesmal eine ARTE-Filmnacht.

Die Filmnacht im Rahmen von EFFEKTE findet statt in Kooperation mit dem ZAK, ARTE und dem ZKM und wird ergänzt durch eine Diskussionsrunde zu den gezeigten vier Dokumentationen.

Wissenschaft und Vernunft, Demokratie und Menschenrechte: Vor drei Jahrhunderten begann die Epoche der Aufklärung. Sie brachte Freiheit und Fortschritt – und legte das Fundament für die Moderne. Doch wie steht es im 21. Jahrhundert um das aufklärerische Projekt? Die ARTE-Dokuserie „Projekt Aufklärung“ begibt sich auf eine Reise rund um den Globus zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es ist eine Momentaufnahme durch die Brille der Aufklärung, rund um die Ideen von Gerechtigkeit, Verantwortung, Freiheit und Erkenntnis.

Programm

18:00 Uhr

Einführung und Grußwort
Hanna Sophie Lüke
Moderatorin, Musikjournalistin (M.A.) und Komponistin

Gabriele Luczak-Schwarz
Erste Bürgermeisterin, Stadt Karlsruhe

18:15 Uhr


© Weltrecorder

Wie wird Wissen zu Erkenntnis?
Dokumentation von Michael Schmitt und Thorsten Glotzmann
ARTE/SR/SWR/rbb/Radio Bremen, Weltrecorder Story GmbH
Deutschland 2022, 52 min.

Filmbeschreibung ⊻  

Wie viel Informationen braucht der Mensch? Wie kann er zwischen wahrer und falscher Information unterscheiden? Und wie kommt er zu echter Erkenntnis? Diesen Fragen spürt die norwegische KI-Expertin Anita Schjøll Brede nach – zwischen Ghana, London und ihrer Heimat Oslo. Auf den Spuren des französischen Aufklärers Denis Diderot, der in seinem Lebenswerk, der “Encyclopédie”, das Wissen der Welt neu organisierte und sich damit gegen König, Adel und Kirche auflehnte.
Wer hat heute die Macht über das Wissen? Wer bestimmt darüber, was wahr und was falsch ist? Darüber spricht Anita mit Start-Up-Unternehmer*innen in Accra, die den Kontinent mit digitaler Technologie voranbringen wollen. In London trifft sie Jimmy Wales, Mitbegründer der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Kann Wikipedia dem Versuch der politischen Einflussnahme und der Polarisierung standhalten? Wie kann die Wahrheit gegen Regierungen, Diktatoren und Geheimdienste verteidigt werden, die Falschinformationen verbreiten und Beweismaterial manipulieren? In London arbeitet auch das Team von Forensic Architecture. Das Netzwerk aus Architekten und Journalisten trägt Daten, Bilder und Videos zusammen, um Giftgasangriffe zu rekonstruieren oder Foltergefängnisse zu lokalisieren. Wie schafft Forensic Architecture Fakten, die vor Gericht standhalten?
In Westafrika unternimmt Anita mit der Sängerin und „Voodoo-Hexe“ Azizaa einen Roadtrip von Ghana durch Togo nach Benin zum weltweit größten Voodoo-Festival. Für Azizaa ist Voodoo keine Religion, sondern ein Lebensstil, der auf uraltem Wissen beruht, das von Generation zu Generation weitergegeben und in keiner Enzyklopädie festgehalten wurde.
Der schwedische Philosoph Nick Bostrom denkt über die Gefahren und Chancen künstlicher Superintelligenz nach. Was passiert, wenn Menschen nicht mehr die intelligentesten Wesen auf dem Planeten sind. Was bedeutet es dann, ein Mensch zu sein?

19:15 Uhr

Podiumsdiskussion
Moderation: Marion Sippel (Referentin Presse, ARTE Deutschland)

Es diskutieren:

  • Ariana Dongus (musste leider kurzfristig krankheitsbedingt absagen)
    Koordination der Forschungsgruppe für Künstliche Intelligenz und Medienphilosophie (KIM), Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
  • Jun.-Prof. Dr. Sebastian Engelmann
    Juniorprofessor für Allgemeine Erziehungswissenschaft
    Institut für Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
  • Mareike Pauly
    Studentin der Kulturwissenschaften, Leuphana Universität Lüneburg
  • Prof. Dr. Senja Post
    Professorin für Wissenschaftskommunikation, wissenschaftliche Leiterin des ZAK am KIT

20:00 Uhr


© Weltrecorder

Wie entsteht eine gerechte Welt?
Dokumentation von Thorsten Glotzmann
ARTE/SR/SWR/rbb/Radio Bremen, Weltrecorder Story GmbH
Deutschland 2022, 52 min.

Filmbeschreibung ⊻  

Wie sieht eine gerechte Welt im 21. Jahrhundert aus? Die Politikwissenschaftlerin und Autorin Emilia Roig begibt sich auf eine Reise durch die Welt und durch ihre Familiengeschichte, zwischen Berlin, Paris und Martinique. Auf den Spuren des Aufklärers Thomas Jefferson, dem Gründervater der Vereinigten Staaten von Amerika, der in der Unabhängigkeitserklärung schrieb, dass alle Menschen von Geburt an gleich seien – und der trotzdem Hunderte von Sklaven auf seinen Plantagen arbeiten ließ. Weshalb blieb er so weit von seinen Idealen entfernt? Welche Antwort haben die Aufklärer*innen der Gegenwart auf globale Ungleichheit, strukturellen Rassismus und die Folgen des Kolonialismus?
Ihre Reise führt Emilia Roig nach Martinique, einer französischen Insel in der Karibik, auf der die Gesellschaft tief gespalten ist. Während einige wenige Weiße nach wie vor Privilegien genießen, ist die Mehrheit der Menschen von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Mit der Dichterin Mapie und dem Musiker und Aktivisten Noss spricht Emilia Roig über den Neokolonialismus, über Gewalt und Rebellion.
Im Norden Frankreichs besucht Emilia ihren Großvater Jean-Pierre Roig, der lange auf dem afrikanischen Kontinent lebte, dabei aber immer durch die rassistische Brille eines Kolonialherrn schaute. Was sind für ihn die größten Probleme der Gegenwart?
In Berlin trifft Emilia den US-amerikanischen Psychologen Steven Pinker. Seine These: Der Menschheit geht es seit dem 18. Jahrhundert immer besser: weniger Armut, weniger Hunger, weniger Gewalt. Aber stimmt diese Fortschrittserzählung noch? Statistiken zufolge profitiert nur ein kleiner Teil der Menschheit vom Fortschritt.
In den Chiemgauer Alpen ist Emilia mit einer Frau verabredet, die es aus extremer Armut zu extremem Reichtum gebracht hat: Mariana Bozesan, Millionärin, Multi-Unternehmerin, Tech-Investorin und Mitglied im Club of Rome. Was bedeutet Gleichheit für sie, die im Kommunismus und Kapitalismus, in einer Diktatur und im Silicon Valley gelebt hat?

21:00 Uhr

© Weltrecorder

Wo beginnt Verantwortung?
Dokumentation von Max Langfeldt
ARTE/SR/SWR/rbb/Radio Bremen, Weltrecorder Story GmbH
Deutschland 2022, 52 min.

Filmbeschreibung ⊻  

Wie kann die Erderwärmung gestoppt werden? Wie können immer mehr Menschen friedlich zusammenleben? Und im digitalen Zeitalter mündig bleiben? Wie lassen sich die neuen Technologien kontrollieren? Der österreichische Philosoph Armen Avanessian macht sich auf eine Reise durch die Welt. Zwischen Zürich, New York, dem Silicon Valley und Westafrika geht er der Frage nach, wer die Verantwortung für unsere Zukunft trägt: Staaten, Großkonzerne oder jeder Einzelne? Immer mit dabei: Aufklärer Immanuel Kant, der von Königsberg aus über Vernunft und Verantwortung nachdachte und der Welt den kategorischen Imperativ hinterließ. Was hat uns Kant heute noch zu sagen?

Die Reise beginnt in Zürich, beim Rückversicherer Swiss Re, der andere Versicherungen gegen Großschäden versichert, und zwar dort, wo es besonders riskant wird, etwa bei Naturkatastrophen. Die Swiss Re will Vorreiterin sein im Kampf gegen die Klimakrise und investiert mehrere Millionen Dollar in eine Technologie, die es ermöglicht, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen.

Im Silicon Valley, der Wiege der digitalen Revolution, trifft Armen den Ex-Google-Manager Sridhar Ramaswamy, der 15 Jahre mit dafür sorgte, dass eines der weltweit profitabelsten Big-Tech-Unternehmen noch reicher wurde. Dann kündigte er. Wie blickt er heute auf die Macht der Konzerne? Können die großen Tech-Unternehmen überhaupt moralisch handeln?

In New York trifft Armen auf die nächste technische Revolution: CRISPR/Cas9. Die angewandte Genschere könnte Krankheiten wie Krebs besiegen – aber auch hochgezüchtete Designermenschen schaffen. An der Columbia University in New York spricht Armen mit dem Wissenschaftler Dieter Egli über Chancen und Grenzen dieser neuen Technologie.

22:00Uhr

© SWR

Was bedeutet Freiheit im 21. Jahrhundert?
Dokumentation von Michael Schmitt, Katharina Woll, Simon Hufeisen und Dominik Bretsch
ARTE/SR/SWR/rbb/Radio Bremen, Weltrecorder Story GmbH
Deutschland 2022, 52 min.

Filmbeschreibung ⊻

Freiheit ist nicht selbstverständlich. Und für die meisten Menschen auf dieser Welt noch immer ein unerreichter Traum. Auch in den westlichen Demokratien ist sie in Gefahr. Was bedeutet Freiheit im 21. Jahrhundert? Und wie kann sie verteidigt werden? Die Schauspielerin Pegah Ferydoni macht sich auf eine Reise – in den Libanon, nach China, Paris und Polen. Auf den Spuren der französischen Aufklärerin Olympe de Gouges, Freiheitskämpferin und Vordenkerin der Frauenrechte. Ende des 18. Jahrhunderts, in einer Zeit, in der sich Frauen in einer rechtlosen Situation befanden, forderte sie mutig die Gleichstellung von Mann und Frau.
Die Reise führt in den Libanon, der in der größten Wirtschaftskrise seiner Geschichte steckt. In Beirut kämpft Joumana Haddad, Journalistin, Autorin und TV-Moderatorin, gegen Zensur und für Meinungsfreiheit. Als erste wagte sie, ein Erotikmagazin in einem arabischen Land herauszugeben und bekam dafür unzählige Morddrohungen. Dennoch schreibt und veröffentlicht Joumana weiter feministische Texte. Was treibt sie an, weiterzumachen?
Eine weitere Station: China. Das Land geht einen völlig anderen Weg als das Europa der Aufklärung. TongDong Bai, Professor für Philosophie in Schanghai, wirbt für konfuzianische Alternativen zu einer liberal-demokratischen Ordnung und setzt auf Experten. Doch sind Fachleute die besseren Regierungen? Und wie soll das in einem Land funktionieren, in dem die Loyalität zur alleinherrschenden Partei wichtiger ist als das beste Wissen?
Die Pandemie hat den Begriff Freiheit neu auf die Agenda gesetzt. Die einen sehen sie durch die Corona-Maßnahmen bedroht, die anderen gerade gesichert. Was folgt daraus für den Einzelnen, was für die Gesellschaft? Was bedeutet Freiheit im 21. Jahrhundert?

In Kooperation mit:

Nähere Informationen zur EFFEKTE Reihe finden Sie unter www.effekte-karlsruhe.de.