Mein Europa - Dein Europa: Außenansichten von Nicht-Europäern
9. – 12. Februar 2007
Wie wird Europa von Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund wahrgenommen? Welche Selbstmythen der Europäer bedürfen der Korrektur und Ergänzung von außen? Was wird von Europa in einer globalisierten Weltordnung erwartet? Um dieser Frage nachzugehen, sollen bei den nächsten beiden Karlsruher Gesprächen 2007 und 2008 nur Nicht-Europäer zu Wort kommen.
Die 11. Karlsruher Gespräche des ZAK der Universität Karlsruhe (TH) erkunden den Blick von außen auf Europa. In einem Kulturdialog präsentieren ausschließlich Nicht-Europäer, die zudem außerhalb der EU leben, ihre wissenschaftlichen, politischen und künstlerischen Reflektionen. Durch den Kontakt zu Nicht-Europäern können wir aktiv am Dialog der Kulturen partizipieren, das Verständnis für andere Sichtweisen aktiv befördern und damit Korrekturen an unseren eigenen Vorstellungen vornehmen.
Der Anspruch der Karlsruher Gespräche besteht stets in der Sichtbarmachung des Anderen: Zentrale Themen werden anders ins Bild gesetzt und kritisch konstruktiv diskutiert. Von außen stellen sich Entwicklungen, Überlegungen und Entscheidungen, die die Richtung der EU in den nächsten Jahren und Jahrzehnten bestimmen werden, anders dar, als sie Menschen mit europäischer Sozialisation wahrnehmen. Aus dieser anderen Sichtweise lassen sich übliche gesellschaftliche und individuelle Mythen, Stereotypen und Eurozentrismen in Relation zu jenen Themen setzen und reflektieren. Die Festung Europa, ihre Kultur- und Wertegemeinschaft, ihre strategische Bedeutung und Verantwortung sowie die globale Konkurrenzfähigkeit des Modells Europa stehen zur Debatte. Begleitet wird der Diskurs über Europa von kulturellen Veranstaltungen, die diese Eindrücke kontrastieren und weitere Aspekte aus künstlerischer Sicht einbringen. Unser Ziel ist es auch hier, Künstler aus außereuropäischen Kulturkreisen zu gewinnen.
Die 11. Karlsruher Gespräche sind eines von zwei „Leuchtturmprojekten“, die Baden-Württemberg im kulturellen Rahmenprogramm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft repräsentieren. Diese und die nächsten Karlsruher Gespräche stehen unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission und werden von der Euro-Mediterranen Anna Lindh-Stiftung für Kulturdialog in Alexandria unterstützt.
Das ZAK freut sich, in der Sparda-Bank Baden-Württemberg eG einen „Partner der Kultur“ gefunden zu haben, der auch in diesem Jahr die Karlsruher Gespräche zusammen mit der Stadt Karlsruhe finanziell unterstützt. Viele Veranstaltungen sind kostenfrei.
Im Jahr 2008 werden bei den 12. Karlsruher Gesprächen Menschen mit nichteuropäischem Migrationshintergrund, die in einem europäischen Land ihren Lebensmittelpunkt haben, über ihre Eindrücke referieren. Durch die Reflexionen von "außen" (2007) und von "innen" (2008) werden Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten im Blick auf Europa aufgezeigt.