Karlsruher Gespräche 2008

Mein Europa - Dein Europa: Innenansichten

SAID

Referent 

 

SAID

SAID ist deutsch-iranischer Schriftsteller. 1947 wurde er in Teheran/Iran als Sohn einer liberalen Familie geboren: Während seine Großmutter zwar sehr religiös war, spielte Religion für seinen Vater keine große Rolle und seine Cousine studierte an der Universität. Im Jahre 1965 ging er selbst für sein Studium der Politologie nach Deutschland, denn in Europa könne er „frei denken, seine Gedanken frei äußern und arbeiten“, wie er in einem Artikel in der Zeitschrift „Kulturaustausch“ (III/07) anmerkte. Europa, so der mittlerweile 60-jährige, sei verbunden mit Freiheit. SAID kehrte 1979 erneut in den Iran zurück, nachdem der Schah gestürzt worden war, emigrierte bald darauf aber wieder nach Deutschland, da die iranische Theokratie unter den Mullahs ihm keinen Freiraum bot. Mittlerweile hat er die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen. In seinen Werken setzt sich SAID unter anderem mit dem Thema Exil auseinander, beispielsweise in seinem Buch „In Deutschland leben. Ein Gespräch „(2004), „Ich und der Islam“ (2005) oder „Der lange Arm der Mullahs. Notizen aus dem Exil“ (1995). Seine Arbeit ist mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt worden, wie etwa mit dem Preis der Stadt Heidelberg „Literatur im Exil“ (1996), der „Hermann-Kesten-Medaille“ des P.E.N-Zentrums Deutschland (1997), dem „Adelbert-von-Chamisso-Preis“ (2002) und der „Goethe-Medaille“ (2006). Im P.E.N.-Zentrum war er von 1995 bis 1996 Vizepräsident und von 2000 bis 2002 Präsident.