Karlsruher Gespräche 2010
Prof. Dr. James O. Finckenauer
Referent
James O. Finckenauer ist Professor für Strafjustiz in New Jersey, USA. Im Jahre 1965 machte er seinen Master in Soziologie und Kriminologie und im Jahre 1971 seinen Doktor an der New York University. Das Thema seiner Doktorarbeit lautete „Kontakt zwischen Polizei und Gesellschaft und das stereotype Bild der Polizei in den Vorstädten“. Unter anderem arbeitete er als Professor und Vorsitzender des Fachbereichs für Strafjustiz am Trenton State College/New Jersey und als Dozent sowie Professor an der Fakultät für Strafjustiz an der Rutgers University in Newark/New Jersey. Zudem war er Mitbegründer dieser Fakultät. Von 1998 bis 2002 war Finckenauer Direktor des Internationalen Zentrums am National Institute of Justice, Behörde für Justizprogramme, des Justizministeriums der Vereinigten Staaten in Washington, D.C. Seit 2002 arbeitet er als Professor an der Fakultät für Strafjustiz an der Rutgers University in Newark/New Jersey. Finckenauer ist Experte für organisiertes Verbrechen, vergleichende und internationale Kriminalität und Rechtssprechung sowie Richtlinien für und Planung und Bewertung von Strafjustiz. Derzeit betreibt er Forschungen bezüglich grenzübergreifender Organisierter Kriminalität und Sexsklaverei, kultureller Abweichung sowie des Schicksals des Rechtsstaats und die Kultur der Rechtmäßigkeit in Russland. Eine Vielzahl an Büchern, Fachartikeln und Buchbeiträgen, die er veröffentlicht hat, beschäftigen sich mit Organisierter Kriminalität wie „Russian Mafia in America: Immigration, Culture and Crime” (mit E. Waring, 1998) und „Asian Transnational Organized Crime“ (mit Ko-lin Chin, 2007). Für seine engagierte Arbeit erhielt Finckenauer bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen, unter anderem 2005 den „New Jersey Association of Criminal Justice Educators Jack Mark Memorial Award“ für seinen Beitrag in der strafrechtlichen Ausbildung auf bundesstaatlicher, nationaler und internationaler Ebene sowie im Jahre 2009 den „Gerhard O. W. Mueller International Section Award“ der Academy of Criminal Justice Sciences (ACJS).
Das ZAK hat Herrn Prof. Dr. James O. Finckenauer gebeten, folgende Frage zu beantworten:
Globalisierung ermöglicht eine zunehmende Ausweitung der Organisierten Kriminalität. Was kann auf lokaler Ebene dagegen unternommen werden?
"Da das grenzübergreifende organisierte Verbrechen sich oftmals auf lokaler Ebene niederschlägt, und da die lokalen Gesetzeshüter diese Erscheinungsformen nicht immer erkennen, ist es sehr wichtig, das Bewusstsein auf lokaler Ebene zu schärfen. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, z. B.: durch berufsbegleitende Schulungen, durch die Errichtung von Spezialeinheiten in größeren Gerichtsbezirken, und den Einsatz gemeinsamer Einsatzkommandos (auf kommunaler, bundesweiter und Länderebene), welche sich hauptsächlich mit Verbrechen befassen, die organisierter und grenzübergreifender Natur sind."